Zum Wohl!

Alles, was man für einen besonderen
Abend mit erlesenen Cocktails braucht,
ist Lust darauf und ein paar Zutaten.

Klaus St. Rainer: Homebar
Easy Cocktails für Zuhause
DK Verlag, 176 Seiten, 19,95 €
ISBN 978-3-8310-4515-0

Klaus St. Rainer, einer der bekanntesten Bartender Deutschlands, weiß, auf was es bei einem guten Cocktail ankommt. Hier zeigt er in über 70 Cocktail-Rezepten, wie ohne große Profiausstattung leckere Drinks gemixt werden können. Das Buch enthält einen Mix aus Klassikern und Neukreationen und liefert gleich noch viele Tipps und Tricks sowie Rezeptvarianten mit, falls man eine Zutat mal nicht zuhause hat.

PRINCE OF WALES

ZUTATEN
1 Stück Würfelzucker
15 ml Cognac (Bache Gabrielsen VSOP)
1 BL Dry Curaçao (Ferrand)
2 Spritzer Angostura Bitters
100 – 120 ml Champagner (Perrier-Jouët Grand Brut)
1 sehr kleiner Squeeze frische Limette
1 sehr kleiner Squeeze frische Orange
1 kleiner Spritzer D.O.M. Bénédictine

Der Prince of Wales wird klassisch im Silberbecher serviert. Er ist sehr elegant, sehr leicht zu mixen und besonders in heißen Nächten der perfekte Drink. Der Silberbecher hält den Drink schön kühl und es macht Spaß, die Wassertropfen zu beobachten, die sich durch Kondensation an der Außenseite bilden. Man kann sich natürlich auch mit seinem silberfarbenen Zahnputzbecher oder jedem anderen Trinkgefäß in passender Größe behelfen. Doch wer diesem Drink einen glänzenden und coolen Auftritt geben will, kommt am Silberbecher nicht vorbei.
Den Würfelzucker im Silberbecher mit Cognac, Dry Curaçao und Angostura Bitters auflösen. 1 kleinen Schuss Champagner daraufgeben, leicht umrühren und mit Eis auffüllen. Dann den restlichen Champagner in den Becher geben und behutsam umrühren. Eventuell noch ein oder zwei Eiswürfel dazu, damit der Becher ganz gefüllt ist. Je 1 Mini-Squeeze von Limette und Orange über dem Drink ausdrücken und mit hineingeben. Am Ende mit 1 kleinen Spritzer D.O.M. Bénédictine abrunden.

Tipp: Leichter und erfrischender Drink gesucht? Dann lasst einfach den Cognac weg – besonders im Sommer eine tolle Variante!

HOT MEZCAL CHOCOLATE

ZUTATEN
50 g Schokolade mit 55 Prozent Kakaoanteil,
(als Chips, z. B. von Callebaut, oder Tafel)
1 Prise Shichimi Togarashi (jap. Gewürzmischung,
alternativ Chilipulver), 30 ml Mezcal (Los Danzantes Añejo),
30 ml Filterkaffee (frisch gebrüht oder Reste vom Frühstück)
mexikanisches Sal De Gusano oder Meersalzflocken
zum Garnieren

Die beste heiße Schokolade meines Lebens habe ich in Mexiko während der Zuckerrohrernte getrunken. Es war vor Sonnenaufgang, die Felder wurden angezündet, um die messerscharfen Blätter abzubrennen und Schlangen zu vertreiben, und eine Thermoskanne mit duftender Schokolade ging herum. Das »Aroma« dieses Augenblicks wollte ich in einem Drink einfangen. Ein brennendes Feld, das ist natürlich leicht rauchiger Mezcal. Dazu beste Schokolade, Kaffee und als Kontrast die feine Schärfe von Togarashi – ich liebe diese fruchtige Chili-Mischung aus Japan. Am Ende ein Hauch Sal de Gusano on top: köstlich!

Die Schokoladenchips bzw. die zerkleinerte Schokolade in einer Schale oder einem hitzebeständigem Glas fünfmal nacheinander je 30 Sekunden auf mittlerer Stufe (600 Watt) in der Mikrowelle schmelzen. Nach jedem Durchgang ein paar Sekunden warten und dann die Mikrowelle erneut starten. Die kurzen Intervalle sind wichtig, damit die Schokolade nicht verbrennt. Wenn die Schokolade vollständig geschmolzen ist, die Gewürzmischung hineingeben und mit einem kleinen Schneebesen den Mezcal und den Kaffee langsam einrühren, sodass die Flüssigkeit schön sämig, aber trinkbar ist. Entweder direkt aus der Schale trinken oder auf zwei kleine Schälchen oder kleine Tassen aufteilen und mit einem Hauch Sal De Gusano oder Meersalzflocken garnieren.

Tipp: Statt in der Mikrowelle kann man die Schokolade natürlich auch klassisch im Wasserbad schmelzen.

MANHATTAN

ZUTATEN
50 ml Rye Whiskey
(Stork Club)
20 ml Wermut
2 Spritzer Angostura Bitters
1 Orangenzeste

Der Manhattan ist eine bittersüße, kräftige Symphonie mit unzähligen Möglichkeiten der Variation. Durch die Wahl des Wermuts bestimmt man, ob man einen »dry« Manhattan (mit trockenem weißen Wermut, z. B. Noilly Prat) oder einen »sweet« Manhattan (mit rotem Wermut, z. B. Del Professore Rosso) macht. Ich bevorzuge den »perfect« Manhattan, für den man zu gleichen Teilen trockenen weißen wie süßen roten Wermut verwendet. Wenn ihr statt Rye Whiskey nur Bourbon, Scotch oder Rum habt: kein Problem – jede dunkle Spirituose ist einen Versuch wert! Und natürlich kann man einen Manhattan auch auf Eis im Tumbler genießen.
Alle Zutaten im Rührglas auf Eiswürfeln 10 – 15 Sekunden rühren und in eine Cocktailschale abseihen. Mit der Orangenzeste abspritzen.
Tipp: Wer kein Tablett hat, nimmt einfach ein Buch, um stilvoll ein paar Drinks gleichzeitig zu servieren.

Prickelnd: Einen PERFECT MANHATTAN auf drei bis vier Champagnergläser aufteilen, 1 weiteren Spritzer Angostura Bitters pro Glas hinzufügen und mit Champagner aufgießen – schon hat man einen OHIO COCKTAIL!