Der Ursprung der Loreley
Die Loreley ist ein Mythos, ein sagenumwobener Felsen am Rhein, auf dem eine Nixe sitzt und den Schiffern mit ihrem Gesang den Kopf verdreht. Dass sich diese Geschichte ins Gedächtnis der Menschen eingebrannt hat, ist vor allem dem Dichter Heinrich Heine zu verdanken. Der schuf 1823 die unvergesslichen Zeilen: „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin, ein Märchen aus uralten
Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn.“ Bis in den Rang eines
Volksliedes schaffte es sein Loreley-Gedicht, 1837 hatte Friedrich
Silcher dazu die bekannte Melodie komponiert.
Heine schuf damit ein Meisterwerk der Romantik, für die der Stoff der Loreley glänzend geeignet war. Es war Clemens Brentano, der ihm rund 20 Jahre zuvor eine Verortung gegeben hatte. In seinem Roman „Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter“ kreierte er die Nixe „Lore Lay“ und platzierte sie auf jenem berüchtigten Felsen am Rhein, der vielen Schiffern schon zum Verhängnis geworden war.
Auf einer Landzunge bei St. Goarshausen steht heute eine 3,30 Meter hohe Loreley-Figur aus Bronze. Sie wurde 1983 von der russischen Künstlerin Natascha Alexandrova Prinzessin Jusopov geschaffen.
Heines Gedicht und Brentanos Vorlage
Von der Schönheit und der unglücklichen Liebe der Nixe ist in Brentanos Gedicht die Rede sowie von einer uralten Sage, die er scheinbar weitergab. Ein Kunstgriff und eine nachträgliche Erfindung der Romantiker, die freilich Wirkung zeigte: Fels und Nixe sollten zu einem untrennbaren Begriff und einem Stück Literaturgeschichte werden, das in der Folge unzählige Male kopiert, zitiert und parodiert werden sollte. Selbst der Münchner Komiker Karl Valentin griff den Stoff auf und unterhielt mit Lyra und Loreley-Kostüm seine Zuschauer.
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